02.03.2022

Reform des Herzens

Ein Impuls zum Beginn der Fastenzeit von Sr. M. Alexandra Völzke FCJM.

Fastenzeit. Zeit der Buße und Umkehr. Wie soll man daran jetzt Geschmack finden?

Verzichtet haben wir doch in der Pandemie genug! Keine Einschränkungen und Begrenzungen mehr! Raus aus der Isolation! Hinaus ins Leben, um es zu genießen, zu feiern, zu erleben!

Buße sollen mal schön die Anderen tun, jene, denen ich lieber den Kopf waschen möchte –

und zwar gehörig und nicht die Füße!

Aber ich ahne dein tiefes Geheimnis, Jesus:

Wenn Gesellschaft und Kirche sich verrannt haben, in die Enge einer Sackgasse geraten sind –

und ich mit – und nur noch eine Wand vor Augen steht, dann ist der gescheiteste Weg daraus:

gemeinsam und jede(r) für sich persönlich – umzukehren und sich dir neu zuzuwenden,

der du ja schon längst auf uns wartest, voll Güte, mit offenen Armen und liebendem Herzen,

du, der uns in die Freiheit führen will, in den Frieden, in die Freude, ins Glück.

Ach, nimm uns in die Arme und bei der Hand!

Einkehren bei dir heißt einkehren bei mir,

heißt heilende Begegnung und selige Gemeinschaft,

die eigenen Herzenskammern füllen lassen bis zum Rand mit deiner Liebe.

„Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen

durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.“ (vgl. Römer 5,5)

In diesem Überschwang jauchzend und mit Kraft

dieses Geschenk deiner Liebe weitergeben

in vollem Maß – vertrauend, dass du immer wieder von neuem füllst

und mir nichts verloren geht in deiner Gegenwart,

die mich lebendig macht im Rhythmus vom Empfangen und Geben,

im heilsamen Wechsel von Kontemplation und Action.

Das Ziel heißt Auferstehung, Lebens-Wandel, alles verlassen, was den Tod bringt,

Reform des Herzens, Reanimation – Wiederbelebung.

 

Sr. M. Alexandra Völzke FCJM (Franziskanerinnen, Töchter der hl. Herzen Jesu und Mariä)