Im Rahmen des Interessentenkreises, der sich über einen Zeitraum von einem Jahr erstreckt, haben interessierte Männer die Möglichkeit, herauszufinden, inwieweit sie über die notwendigen religiösen und menschlichen Kompetenzen für den Dienst als Diakon verfügen. Darüber hinaus dient diese Zeit dem Erwerb theologischer Kompetenzen durch die Absolvierung des Theologischen Grundkurses (Fernkurs an der Domschule Würzburg), sofern nicht bereits ein anderer, gleich- oder höherwertiger theologischer Abschluss erworben wurde.
Das Amt des Ständigen Diakons ist eine Form des christlichen Diakonenamtes. Es ist damit keine Vorstufe zum Priesteramt, sondern ein selbständiges Amt oder ein Dienst im geistlichen und caritativen Bereich. Darüber hinaus sind Ständige Diakone auch im Bereich der Sonderseelsorge eingesetzt. Die Eigenständigkeit des Diakonenamtes kommt in der Kirche gerade in jüngster Zeit verstärkt zur Geltung.
Das Wort „Diakon“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet Diener oder Helfer. Ihren Dienst können Diakone auf ganz vielfältige Weise ausüben – je nach Möglichkeiten und Gegebenheiten innerhalb eines Pastoralteams.
Diakone helfen mit in der Seelsorge der Gemeinden, sie wenden sich denen zu, die am Rand der Gesellschaft leben, besuchen Alte, Kranke, Behinderte und Gefangene, begleiten Sterbende, kümmern sich um Geflüchtete, Aussiedler und Menschen in besonderen Lebenskrisen. Darüber hinaus predigen Diakone im Gottesdienst, führen Glaubensgespräche, leiten Bibelkreise und bereiten Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf den Empfang der Sakramente vor. Zuletzt assistieren Diakone dem Priester in der Heiligen Messe, spenden die Taufe, leiten kirchliche Begräbnisfeiern und assistieren bei der Spendung des Sakraments der Ehe, feiern Wortgottesdienste und Andachten, halten Segnungsfeiern und bringen Alten und Kranken die heilige Kommunion.
Im Erzbistum Paderborn üben Ständige Diakone ihren Dienst neben ihrem Zivilberuf aus. Die Ausbildung zum Ständigen Diakon erfolgt im Rahmen eines Diakonatskreises und erstreckt sich über fünf Jahre. Nach den ersten drei Jahren erfolgt die Weihe, die weiteren zwei Jahre wird der Diakon in seinen Dienst hineinbegleitet. Ziel der Ausbildung ist es, den Bewerber zu einer eigenen vertiefter Auseinandersetzung mit dem Diakonat anzuleiten, die ihn selbst in seinem Zivilberuf, in seiner Ehe und Familie, in seiner Gemeinde und in seiner individuellen Spiritualität bedenkt. Dazu tragen auch Austausch und wechselseitige Unterstützung im Diakonatskreis bei.