05.06.2021

Pastor Guido Bartels schöpft Kraft bei seinen Hühnern

Für Pastor Guido Bartels ist die Hühnerzucht eine wichtige Kraftquelle im Leben.

Immer wieder berichten prominente und weniger prominente Menschen über das Glück, mit Hühnern zu leben. Pastor Guido Bartels liegt also im Trend, hat diese Leidenschaft aber nicht erst seit Kurzem für sich entdeckt. „Die Aufzucht der Hühner macht Freude und fasziniert mich schon seit meiner Jugend“, sagt Bartels, während er gut gelaunt seine Hühnerschar beobachtet. Zwölf Hennen und ein Hahn der Rasse „Zwerg Australorps“ bringen Leben in den Garten und vertrauen ihrem Züchter handzahm. Den lang gehegten Traum konnte sich Pastor Guido Bartels (54) mit seinem Amtsantritt in der Pfarrei St. Ewaldi Dortmund vor acht Jahren erfüllen. Der Garten am Pfarrhaus in Sölde bot genügend Platz, um ein geeignetes Gehege „für eine gute und gesunde Haltung“ von Hühnern zu errichten. „Ich bin in Dortmund aufgewachsen, mein Elternhaus ist ganz in der Nähe.“ Gern hatte Bartels die Gelegenheit zum Stellenwechsel wahrgenommen. Als Jugendlicher habe er schon eigene Hühner gehabt. „Das ist familiäre Prägung. Mein Großvater war Rassegeflügelzüchter, mein Vater hatte Brieftauben.“ Für ihn, so Guido Bartels, sei die Hühnerzucht eine wichtige Kraftquelle im Leben. Leidenschaft und Liebe verbindet er mit seinem Federvieh, doch warnt er vor dem Bild „Idylle mit Hahn, der kräht“. Er könne nicht empfehlen: „Schafft euch alle Hühner an, das ist schön und dann geht es gut.“ Denn wer Hühner halten wolle, dem müsse klar sein, dass körperliche Arbeit und Zeitaufwand dazugehören. Parasiten, wie zum Beispiel Milben, müssten bekämpft werden. Man müsse auch mit Verlusten leben können, weil Greifvögel oder Füchse schlau die Absperrungen überwinden können.„Wenn man nicht selbst schlachten kann, sollte man es auch lieber lassen“, rät Pastor Bartels. Seine Rasse „Zwerg Australorps“ sei ein Zweinutzungshuhn, das gleichermaßen gutes Fleisch bringe und eine gute Legeleistung habe. Eine Henne legt im Jahr rund 200 Eier. Aber ihm gehe es nicht um die Wirtschaftlichkeit: „Wenn man wirkliches Interesse hat, dann macht die Hühnerhaltung sehr viel Freude.“ Bei der Kirchengemeinde stößt das Hobby des Pastors auf gute Resonanz. Die Reaktionen seien eher positiv, erinnert sich Bartels vor allem an den Gemeindebrief, in dem er über den Hühnerstall berichtet hatte. Er verschenke auch oft die hauseigenen Eier zu besonderen Anlässen und löse damit viel Freude aus. Der Pastor findet im Gespräch mit Gemeindemitgliedern schnell Anknüpfungspunkte über die Hühner. „Die Menschen sprechen mich oft auf das Thema an. Hühner können sogar ein pastorales Mittel sein.“

 

Text und Bild: Erzblatt Ausgabe 01/21
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