03.10.2024
Ordensleute

Im Gespräch mit Schwester Katharina Hartleib

Der heutige monatliche Gebetstag um geistliche Berufungen trägt die Intention „Ordensleute“. Diesen Tag haben wir als Anlass genommen, um mit Schwester Katharina Hartleib zu sprechen.

 

Zu Beginn möchten wir dir Schwester Katharina Hartleib vorstellen. Sie ist 66 Jahre alt und Olper Franziskanerin. Ihren Erstberuf startete sie als Krankenschwester, anschließend dann als Geistliche Begleiterin. Mittlerweile ist sie die Verantwortliche für die Ausbildung neuer Schwestern und Mitarbeiterin in der Leitung der Deutschen Provinz der Olper Franziskanerinnen.

 

Was hat Sie dazu bewegt, Ordensschwester zu werden?
In meinem Dorf im Eichsfeld in Thüringen gab es Ordensfrauen und ich habe sie erlebt als bodenständige Frauen mit Herz und Verstand und dem ungebrochenen Engagement für Gott und die Menschen. Und ich habe meine Oma erlebt, die trotz schwerer Lebensschicksale immer fest an Gott geglaubt und auf ihn vertraut hat. Sie hat nie Worte darüber gemacht, aber man konnte es in allem, was sie getan hat, spüren. Durch die Franziskaner auf dem Kerbschen Berg habe ich Franziskus von Assisi und die andere Art, miteinander zu leben, kennengelernt und da ist mir klar geworden, dass diese Form etwas für mich sein könnte.
Man könnte also kurz und knapp sagen: Gott hat mir Menschen über den Weg geschickt, damit ich spüre, dass ER mich in den Dienst vor ihm und für die Menschen haben möchte.

 

Was war das Besondere an Ihrem Weg zur Ordensschwester?
Besonders war für mich, dass meine beste Freundin und mein bester Freund, jeweils in fast derselben Zeit, ihren Weg in einen Orden und zum Priestersein gefunden und begonnen haben. Bis heute verbindet uns eine Freundschaft, die in dieser Zeit der Suche und des Findens begonnen hat.

 

Sind Ihnen auf Ihrem Weg Herausforderungen begegnet?
Herausforderungen gab und gibt es immer. Sie bedeuten für mich, dass ich herausgefordert bin, festgefahrene Dinge und Wege neu zu überlegen und neu anzufangen.
Schwierig war es am Anfang, dass ich in die Gemeinschaft eintreten wollte, aber aus meinem Arbeitsvertrag in einem staatlichen Krankenhaus nicht herauskam und noch zwei Jahre warten musste. Und im Osten Deutschlands aufgewachsen, habe ich die Enge und Bedrängung der Christen im Land und im Orden gespürt und die Weite und Freiheit nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten erst verkosten und lernen müssen.

 

An welchen Orten und wie tanken Sie neue Kraft?
Kraft tanken geht immer und überall. Beim Spazierengehen und beim Chorsingen, in der Stille in der Kapelle oder im Zimmer, beim intensiven Kontakt mit Menschen und ihren Anliegen, beim Kochen, Waschen, Bügeln und Putzen, beim Fußballgucken und bei allem, was ich mit Lust und Leidenschaft tue.

 

Was bedeutet Berufung für Sie persönlich?
Berufung bedeutet für mich zu spüren, dass da jemand nach mir ruft und schaut und sich auf meine Antwort freut. Und es bedeutet für mich, dass ich mit vielen Menschen zu tun habe, die auf der Suche danach sind, was ihre Bestimmung, ihr Beruf oder auch was für sie Sinn des Lebens sein könnte.

 

Was möchten Sie Personen mitgeben, die den Wunsch verspüren, ihre Berufung intensiver zu leben?
Bitte dranbleiben und sich nicht kirre machen lassen von denen, die nur negative Dinge in Kirche und Welt sehen, sondern sich mit denen verbinden, die Lust auf Gott und die Menschen haben.

 

 

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