03.02.2022

Im Gespräch mit zwei Missionarinnen auf Zeit und ihrer Mentorin

Der heutige monatliche Gebetstag um geistliche Berufung trägt die Intention „Missionar/innen“. Aus diesem Grund haben wir mit den zwei Missionarinnen auf Zeit (MaZ) Hellen Eley und Hannah Berels sowie ihrer Mentorin Schwester M. Veronika Engelmann gesprochen.

Hellen Eley und Hannah Berels sind seit knapp drei Wochen in Malawi und berichten von ihren ersten Eindrücken und Erfahrungen als MaZlerinnen. Neben den Eindrücken der beiden Mädels gibt uns auch ihre Mentorin Schwester Veronika Einblicke in ihre Arbeit in Malawi.

Zu Beginn möchten wir euch die beiden MaZlerinnen gerne vorstellen. Hellen Eley ist 35 Jahre alt und arbeitete vor ihrem MaZ-Jahr als Beamtin in einer Behörde im Kreis Soest. Durch einen Bericht in einem Salzkottener Magazin ist Hellen auf das MaZ-Programm aufmerksam geworden. Die 18 Jahre alte Hannah Berels hat im Frühjahr letzten Jahres ihr Abitur gemacht. Bekannte, die an dem MaZ-Programm der Franziskanerinnen Salzkotten teilgenommen haben, machten Hannah auf die Möglichkeit des MaZ-Jahres aufmerksam.

Und was erhoffen sich die zwei von ihrem MaZ-Jahr?

Sowohl Hannah als auch Hellen haben den Wunsch verspürt, einen Einblick in eine ihnen bislang nicht bekannte Kultur zu erhalten. Ihr Ziel ist es, durch ihren Freiwilligendienst etwas zu tun, das sie in Deutschland vielleicht nie gemacht hätten. Sie erwarten vom MaZ-Projekt, dass sie auch etwas über sich selbst lernen und ihren Lebensstil in Deutschland an der einen oder anderen Stelle hinterfragen.

Was sind die ersten Eindrücke der beiden MaZlerinnen?

Nun sind Hannah und Hellen erst seit einigen Tagen in der neuen Umgebung. Sie berichten uns, dass in den ersten Tagen vieles neu und unbekannt war. Was dazu führte, dass sie zwischenzeitlich etwas überfordert waren. So langsam gewöhnen die beiden sich aber an die neue Umgebung, die neuen Geräusche und die neuen Gerüche. Den MaZlerinnen ist bereits am Flughafen die Herzlichkeit der Menschen aufgefallen. Die Menschen, denen sie begegnen, sind hilfsbereit und versuchen sie in ihrem Projekt zu unterstützen. Nun wird Hannah und Hellen auch deutlich, warum Malawi „the warm heart of Africa“ genannt wird.

Und wo leben und arbeiten die beiden MaZlerinnen in Malawi?

Schwester Veronika

Das Freiwilligenhaus von Hannah und Hellen ist direkt neben dem Schwesternhaus, wo auch ihre Mentorin Schwester M. Veronika Engelmann lebt.

Schwester Veronika gehört zur Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen Salzkotten. Seit Anfang 1995 ist sie im Einsatz in Malawi. Gemeinsam mit drei Mitschwestern und einheimischen Mitarbeiter/innen sowie den MaZlerinnen Hannah und Hellen arbeitet sie im Team der St. Francis Catholic Primary School / Orphan Project. Schwester Veronika ist nicht nur Kollegin der MaZlerinnen, sondern vor allem Ansprechperson und Freundin. Sie begleitet die beiden im Arbeitsfeld und legt einen Fokus auf die Hilfestellung im persönlichen Wachsen und Reifen. Viele der jungen Frauen und Männer haben gerade erst die Schule abgeschlossen und sind das erste Mal für längere Zeit von Zuhause und der Familie weg. Dies ist eine große Herausforderung. Die Begleitung erfordert viel Geduld und Einfühlungsvermögen. Insgesamt hat Schwester Veronika aber überwiegend positive Erfahrungen in der Begleitung der jungen Frauen und Männer gemacht. Das liegt sicherlich auch daran, dass die jungen Leute durch das MaZ-Team im Mutterhaus Salzkotten vor ihrem Einsatz bereits über ein Jahr intensiv vorbereitet wurden und dass der Kontakt zum MaZ-Team in Salzkotten so gut strukturiert ist. Für Schwester Veronika ist es immer eine sehr große Freude, wenn sie sieht, wie die ehemaligen Freiwilligen als gestärkte und durch ihren Einsatz geprägte Persönlichkeiten die Erfahrungen von Süd nach Nord tragen, „Eine-Welt“ schaffen und mitgestalten!

Und warum lohnt sich nun ein MaZ-Jahr?

Schwester Veronika bestärkt zum Schluss unseres Gespräches, dass die Erfahrung in einer anderen

Die MaZlerinnen Hellen Eley und Hannah Berels

Kultur und der interkulturelle Austausch den jungen Menschen helfe, über ihren eigenen Tellerrand zu schauen und sich selbst ganz neu zu erfahren. Hannah und Hellen bestätigen dies, indem sie betonen, dass sie Interessierten raten, offen für jedes Projekt zu sein und nicht so sehr darauf zu schauen, in welches Land es dann schließlich geht – seid mutig! Zudem fügen sie hinzu, dass jede/jeder das MaZ-Jahr mutig und unvoreingenommen angehen sollte.

Abschließen möchten wir dieses tolle Gespräch anlässlich des monatlichen Gebetstags um Berufung (Intention: Missionar/innen) mit einem Zitat von Schwester Veronika:

„Als ich 1986 in unserer Ordensgemeinschaft eintrat, hatte ich noch keine Gedanken, einmal Missionarin zu werden. Dies ist ganz langsam in mir gewachsen und ich befinde mich immer noch in diesem Wachstumsprozess. Mein Leben als Missionarin ist eine Berufung innerhalb der Berufung zum Ordensleben. Die Menschen hier missionieren auch mich. Sie helfen mir zu reifen, meine Bindung an Gott zu stärken und meine eigenen Grenzen, Stärken und Schwächen realistisch einzuschätzen. Die Menschen haben mich gelehrt, geduldiger und liebevoller mit mir selbst und mit anderen umzugehen. Mission bedeutet deshalb für mich, mit den Menschen hier zu leben und gemeinsam mit ihnen nach Lösungen zu suchen und den Sinn des Lebens, Gott zu finden. Mein Auftrag als Missionarin ist eine Antwort auf den Ruf Gottes und auch eine Antwort auf den Ruf unserer Ordensleitung und unserer Gemeinschaft. Da spüre und weiß ich, meine Ordensleitung und meine Mitschwestern vertrauen mir diesen Auftrag an; sie setzen auf mich und stärken und begleiten mich.“

 

Weitere Informationen zum MaZ-Jahr findest du auf der Homepage der der Franziskanerinnen Salzkotten oder bei mundus eine Welt e.V.