06.03.2025
monatliche Gebetstage um geistliche Berufungen

Im Gespräch mit Ann-Kristin Idzik

Der heutige Gebetstag trägt die Intention „Für alle jungen Menschen, die auf der Suche nach Gott sind.“ Diesen Tag haben wir als Anlass genommen, um mit Ann-Kristin Idzik zu sprechen.

Heute stellen wir dir unsere Kollegin Ann-Kristin Idzik vor, die seit 2018 bei uns als Referentin in der Diözesanstelle Berufungspastoral und seit 2020 als „Referentin für spirituelle Angebote“ im Team des Pauluskollegs tätig ist. Ann-Kristin wurde 1985 in Brilon geboren und hat an der KatHo Paderborn Religionspädagogik studiert. Als Gemeindeassistentin und vier weitere Jahre als Gemeindereferentin gehörte sie zum Pastoralteam des damaligen Pastoralverbundes Möhnesee. Hier lebt sie mit ihrem Mann und den zwei Töchtern immer noch. Als Referentin in der Berufungspastoral ist sie zuständig für das Netzwerk mit Religionslehrer:innen, für die FSJler:innen im pastoralen Raum, für die Kooperation mit „Young Mission“, für die Geistliche Begleitung und viele weitere Projekte.

 

Ann-Kristin, du begleitest viele junge Menschen, die auf der Suche sind und nach Gott fragen. Was fällt dir auf?

Zuallererst würde ich sagen, dass es zu Beginn der Begleitung den jungen Menschen nicht immer gleich klar ist, dass sie Gott suchen. So bringen es zumindest die wenigsten unmittelbar ins Wort.

Zunächst fragen sie nach dem Leben. Sie wollen es verstehen, sie wollen sich selbst auf die Spur kommen. In diesen komplexen Zeiten mit – wie wir immer und immer wieder hören – „multiplen Krisen“ stellt es sie vor große Herausforderungen, das Leben anzunehmen und sich darin zu erkennen. Zu Beginn vieler Begleitungen spüre ich die Sehnsucht, die eigene Identität zu entdecken. Und manchmal braucht es noch viel mehr Grundsätzlichkeit im Umgang mit dem Leben. Jede Veränderung und jede Umstellung bringen Fragen mit sich. Das zaghafte Suchen nach Antworten steht zumeist im ersten Teil der Begleitung im Mittelpunkt.

Und dann, Schritt für Schritt, kommt auch Gott ins Spiel. Nicht, dass er nicht von Anfang an da gewesen wäre, aber es braucht eine Zeit, um auch Worte für die Dimension des Glaubens zu finden. Das ist ein Prozess, den viele erst für sich (neu) entdecken müssen.

 

Was meinst du, woran das liegt?

Ich glaube, dass es viele Gründe haben kann. Natürlich ist es Typsache. Manchen fällt es von Natur aus einfacher, Zugang zu ihren Gefühlen und auch zur ihrer Glaubensdimension zu finden. Außerdem ist es auch eine Frage der Prägung oder wie ich groß geworden bin. Jungen Menschen, die in Familien oder einem Umfeld lebten, in denen schon früh ganz selbstverständlich von Gott gesprochen wurde, fällt es möglicherweise leichter, ihrer Suche nach Gott Ausdruck zu verleihen. Aber grundsätzlich glaube ich, dass uns Orte fehlen, wo junge Menschen selbstverständlich mit ihrem Glauben, ihren Zweifeln und all dem, was sie und ihr Leben beschäftigt, in Kontakt kommen können.

 

Was könnte deiner Meinung nach helfen?

Ich glaube, dass im letztgenannten Gedanken viel Potential steckt: Räume öffnen für einen vorurteilsfreien und wertschätzenden Austausch. Für viele ist der Weg, sich eine Begleitung zu suchen mit einer großen Hürde verbunden. Leichter fällt es vielen, in kleineren Gruppen, manchmal auch anlassbezogen ins Gespräch zu kommen. So sind solche Angebote wie zum Beispiel „Young Mission“ immer ein guter Anlass, um sich geschützt auszutauschen und das ins Wort zu bringen, was im Alltag vielleicht oft untergeht oder gar keinen Platz hat. Daraus ergeben sich dann tatsächlich auch immer mal weiterführende Begleitanfragen.

 

Was bedeutet Berufung für dich persönlich?

Berufung ist für mich diese wundervolle Reise durch das Leben in all seinen Facetten. Es ist die stete Frage nach meinem Wozu: nach dem, wozu mich Gott in diese Welt geschickt hat, nach dem Ort, wo ich wirken soll. Es ist aber auch immer die Frage nach dem „Wie, Herr?“. Ich sammle meine Talente ein, schaue, welche ich noch weiter ausbilden will. Mein Lebensweg in und mit meiner Berufung ist ein stetes Abenteuer, das womöglich erst am Ende meines Lebens ein hoffentlich gutes Ende findet. Und bis dahin gehe ich mit all meinen Freuden und Gewissheiten, aber auch den vielen Fragen und Zweifeln durch dieses bunte und vielfältige Leben.

 

Was möchtest du Personen mitgeben, die den Wunsch verspüren, ihre Berufung intensiver zu leben?

Ich durfte damals vielen Menschen begegnen, die, als ich unsicher und suchend war, mir zur Seite standen: Menschen, die zugehört haben und die mir durch ihr Zeugnis Mut gemacht haben, diesen Weg zu gehen.

Sucht euch Menschen, die mit euch nach Gott fragen! Sucht euch Räume, in denen ihr alles ins Wort bringen könnt! Sucht euch Orte, wo ihr gemeinsam dieser Suche Ausdruck verleihen könnt! Und schnappt euch die Bibel! Darin liegen so viele Worte der Zusage und des Mutmachens. Es lohnt sich!

Und schlussendlich: werft euch ins Gebet! Legt alles hinein, was euer Herz bewegt! Das Gebet ist ein Raum, in dem euer Leben in Gott ein Echo hat und zugleich in ihm Wurzeln schlägt! Probiert es aus!

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