31.03.2022
Ordensleute

Im Gespräch mit Bruder Benjamin aus der Benediktinerabtei Königsmünster

Der heutige monatliche Gebetstag um geistliche Berufung trägt die Intention „Ordensleute“. Diesen Tag haben wir als Anlass genommen, um mit Bruder Benjamin aus der Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede über das Leben im Orden zu sprechen.

Zu Beginn möchten wir dir Bruder Benjamin vorstellen. Er ist im schönen Bielefeld geboren und in Stukenbrock aufgewachsen. Dort ist er klassisch katholisch erzogen worden. Von der katholischen Grundschule über die Messdienerarbeit und der damit verbundenen Jugendarbeit. Von 1984 bis 1987 hat er dann im Vincenzkrankenhaus in Paderborn eine Ausbildung zum Krankenpfleger absolviert. Direkt danach ist er in die Benediktinerabtei Königsmünster eingetreten. Dort hat er sich zunächst mit dem Aufbau des Klosterladens beschäftigt. Dann ist er in die ambulante Krankenpflege gegangen. Seit 1996 ist er in der Gästearbeit tätig.

Wie gestaltet sich das Leben in Königsmünster?

Der klassische Spruch lautet: Ora et labora, also bete und arbeite. Die Gebetszeiten geben den Rhythmus des Tages vor. Wir starten mit dem Gebet um 6.30 Uhr und beginnen um 8.00 Uhr unsere Tätigkeiten. Um 12.15 Uhr ist das Mittagsgebet, danach das Mittagessen. Danach geht es wieder in die Arbeitsbereiche bis gegen 17.00 Uhr. Es folgen die Eucharistiefeier und die Vesper mit anschließendem Abendessen. Der Tag vervollständigt sich in der Komplet.
Das Schöne am Klosterleben ist, dass ich Brüder an meiner Seite habe, die mich in den alltäglichen Fragen und auch in meiner geistlichen Entwicklung stützen. Wir versuchen im Kloster, das Ideal der Urgemeinde zu leben. Sie hatten alles gemeinsam, die Gemeinschaft als Ganzes, aber auch jeder Einzelne von uns schafft die Räume der geistlichen Übungen. Das heißt: Mir werden jeden Tag fünf Gebetszeiten ermöglicht, auch durch das Mitwirken meiner Brüder. In der Arbeit ergänzen wir uns gegenseitig, jeder nach seinen Möglichkeiten und Fähigkeiten.

Was sind deine Aufgaben in Königsmünster?

Durch meine Arbeit mit den Gästen, komme ich immer wieder an Menschen, die Interesse am geistlichen Leben haben. Sie zu ermutigen und zu begleiten, ist meine Aufgabe. Zusätzlich haben wir das Angebot Kloster auf Zeit, das ich begleite. Dort können junge Männer für einen Zeitraum von 1 bis 3 Monaten das Klosterleben kennenlernen. Ohne dass es die Erwartung gibt, dass jemand eintreten muss. Zusätzlich bin ich in der Begleitung der Brüder nach dem Noviziat bis zur feierlichen Profess tätig.

Was brennt in dir in Bezug auf deine Berufung?

Ich habe mich immer gefragt, wie Christentum praktisch gelebt werden kann. Das war meine Motivation, ins Kloster einzutreten, und das ist es bis heute. Darauf gibt es unterschiedliche Antwortmöglichkeiten, jeder Mensch ist ja anders. Für mich aber ist es das Kloster.

Was möchtest du Personen mitgeben, die den Wunsch verspüren, ihre Berufung intensiver zu leben?

Komm und sieh. Mönche beißen nicht. Es ist immer ein Wagnis der Entscheidung. Aber wir haben ja eine lange Probezeit von fast 5 Jahren.

Bruder Benjamin

 

Anregungen zur Gestaltung von Wort-Gottes- und Eucharistiefeiern für den heutigen Gebetstag um geistliche Berufungen finden sich hier.

Weitere Informationen rund um das Ordensleben sind hier zu finden.

 

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