Dazu hat der Theologe Romano Guardini ein einprägsames Bild entwickelt. Nach Guardini ist die Berufung wie ein „Passwort“ für das eigene Leben, das gefunden werden will. Wörtlich heißt es da: „Es wurde einmal gesagt, wenn der Mensch geboren wird, wird ihm ein Wort mitgegeben. […] Es wird hineingesprochen in sein Wesen und es ist wie ein Passwort zu allem, was dann geschieht. […] Alles, was dann im Gange der Jahre geschieht, ist Auslegung dieses Wortes, ist Erläuterung und Erfüllung. Und es kommt alles darauf an, dass der, dem es zugesprochen wird – jeder Mensch, denn jedem wird eines zugesprochen – es versteht und mit ihm ins Einvernehmen kommt.“
Jeder Mensch empfängt demnach eine Berufung von Gott und ist befähigt, diese Berufung auch zu finden. Findet ein Mensch seine Berufung, erfüllt sich seine tiefste Sehnsucht und es tritt Ruhe ins Herz ein. Es gibt zudem so viele unterschiedliche Berufungen in der Welt, wie es Menschen gibt.
Jede Berufung zielt letztlich auf die Gemeinschaft und die Beziehung mit Gott.