27.05.2024
Kongregation der Franziskanerinnen Salzkotten
Ordensleute

Schwester M. Lucias Zeit nach der Erstprofess

Vor einiger Zeit sprachen wir mit der ehemaligen Novizin (damals noch Marie-Luice Liebenau) über ihren Weg ins Kloster. Nun berichtet Schwester M. Lucia uns von ihrer Zeit nach der Erstprofess.

Die Reise von Schwester M. Lucia Liebenau begann mit einem Freiwilligen Ordensjahr, einer Kandidatur und dem Eintritt in das Postulat bei den Franziskanerinnen Salzkotten. Nach dem Postulat wurde Schwester M. Lucia Ende November 2021 als Novizin bei den Franziskanerinnen eingekleidet. Am 6. Januar 2024 legte sie dann in der Mutterhauskirche in Salzkotten die zeitliche Profess ab, das Versprechen für zunächst drei weitere Jahre ihr Leben als Franziskanerin zu leben.

Schwester M. Lucia, am 6. Januar 2024 hast du in der Mutterhauskirche in Salzkotten die zeitliche Profess abgelegt. – Herzlichen Glückwunsch dazu! Möchtest du uns nochmal rückblickend beschreiben, wie der Tag für dich war?

Danke. Es war ein sehr schöner und freudiger Tag. Dass ich diesen weiteren Schritt in die Gemeinschaft gemeinsam mit meinen Mitschwestern, Angehörigen und Freunden feiern konnte, macht mich sehr dankbar. Aufgeregt war ich natürlich auch, aber weniger, als ich dachte. Es hat einfach alles gepasst.

Und wie geht es dir nun nach diesem bedeutenden Tag?

Mir geht es gut. Nach wie vor fühle ich mich wohl in meiner Gemeinschaft und in der Lebensform, die wir leben. Ich freue mich sehr, diesen Weg mit Gott und meinen Mitschwestern gehen zu können. Inzwischen bin ich nach dem großen Festtag wieder gut im Alltag angekommen.

Was hat sich nun für dich verändert?

Neben dem schwarzen Schleier und dem Professkreuz, die ich nun trage, hat sich vor allem mein Einsatzgebiet geändert. Vieles ist aber auch gleichgeblieben, wie zum Beispiel die Kommunität, in der ich lebe. Weiterhin lebe ich mit Schwestern unterschiedlichen Alters in der Noviziats-Kommunität im Mutterhaus in Salzkotten.

Was sind jetzt deine Aufgaben im Kloster?

Bei uns im Kloster habe ich meine Aufgaben in der Kommunität, wirke weiterhin bei Veranstaltungen im Geistlichen Zentrum Franziskus mit und kümmere mich um unseren Instagram-Account.
Meine Hauptarbeitsstätte liegt nun aber in Büren am Liebfrauengymnasium. Hier bin ich für ein halbes Jahr im Praktikum, um Erfahrungen in der Arbeit mit Jugendlichen zu sammeln.

Was sind deine Aufgaben am Liebfrauengymnasium?

Ich begleite die Lehrkräfte in den verschiedensten Fächern im Unterricht. Hier darf ich lernen und Erfahrungen sammeln, wie man Jugendlichen und jungen Erwachsenen den Unterrichtsstoff gut und ansprechend vermittelt. Zusätzlich bin ich mit in der Nachmittagsbetreuung tätig. Dort helfe ich den Schülerinnen und Schülern bei den Hausaufgaben und gestalte mit ihnen die freie Betreuungszeit.

Wie ist es für dich, als junge Frau im Kloster zu leben?

Sr. M. Lucia gemeinsam mit einigen Mitschwestern

Für mich ist es ein sehr lebendiges und buntes Leben. Besonders in der Kommunität, in der ich lebe. Wir sind zurzeit zu siebt. Unsere jüngste Mitschwester aus Indonesien ist 23 und die Älteste 101 Jahre alt. Bei uns ist immer viel los und wir haben viel Freude gemeinsam. Die gemeinsame Freizeit, aber auch das gemeinsame Gebet ist für mich sehr wertvoll geworden, denn es verbindet uns mit Gott und miteinander. Und auch die nicht so leichten oder nachdenklichen Momente teilen wir miteinander und unterstützen uns, wo und wie es geht. Dafür bin ich sehr dankbar. Es ist also ein Leben mit all seinen Facetten, in der Jede sich in ihrer Einzigartigkeit einbringt.

Wie hat sich der Blick auf deine Berufung im Laufe der Zeit entwickelt?

Anfangs fiel es mit nicht immer leicht, der Sehnsucht in mir zu trauen, diesem Wunsch nach einem Leben in Gemeinschaft Raum zu geben. Ich fragte mich, ob Gott wirklich mich meint und ob ich ihn richtig verstehe. Im Laufe der Zeit durfte ich dieser Sehnsucht in mir trauen lernen. Damit einher ging auch, Vertrauen zu lernen, dass Gott mir die Hinweise gibt, die ich brauche, um ihn richtig zu verstehen. Auch wenn das dann mal ein paar mehr sind. Das war nicht immer einfach. Heute im Rückblick sehe ich da einen intensiven Weg mit Gott, für den ich sehr dankbar bin, und freue mich auf den weiteren Weg mit ihm.

Was möchtest du jungen Menschen, die sich für ein Ordensleben interessieren, mit auf den Weg geben?

Aus meiner Erfahrung würde ich ihnen Mut für den ersten Schritt zusprechen wollen. Mut, dieser Sehnsucht, diesem irgendwie verrückten Wunsch, eine Zeit im Kloster zu verbringen, zu trauen. Mut, diese Sehnsucht dann auch in ein konkretes Tun umzusetzen und vielleicht einfach unverbindlich ein paar Tage mitzuleben, um einen besseren Einblick in das Leben in einer Ordensgemeinschaft zu bekommen.

Mehr zu den Themen „Kloster auf Zeit“ und „Freiwilliges Ordensjahr“ findest du hier. Weitere Infos rund um das Ordensleben findest du hier.

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