Mobilität, Lebendigkeit, Bewegung,
freie Entscheidung
gehören zu uns.
Mitten in dieses selbstverständliche Lebensgefühl hinein
(oder seit Corona gar nicht mehr so selbstverständlich?),
höre ich den Satz des „Kleinen Prinzen“:
Den Menschen „fehlen die Wurzeln, das ist sehr übel für sie.“
Wurzeln halten mich fest an dem Ort, wo ich stehe.
Sie widersprechen also meinem Lebensgefühl!
Oder???
Die Wurzel hält die Pflanze fest.
Ich frage mich:
Was gibt mir Halt?
Wo und wie tief bin ich verwurzelt?
Die Wurzel gibt der Pflanze Nahrung.
Ich frage mich:
Aus welcher Wurzel lebe ich?
Was nährt nicht nur meinen Magen,
sondern mein Herz?
„Wurzel“ heißt lateinisch „radix“.
Ich höre daraus „radikal“ und frage mich:
Gelange ich mit meinen Gedanken,
meinem Herzen und meinem Sein
bis an meine inneren Wurzeln?
Vielleicht versuche ich es ja wieder neu,
mich zu verwurzeln in Gott,
der kommen
und in mir Wurzeln schlagen will.
Sr. M. Ulrike Brand
Augustiner Chorfrau im Michaelskloster Paderborn
Oberstufenkoordinatorin am Gymnasium St. Michael